Freies Malen - “let your light shine“ | Teil 1 und 2
Der feine Unterschied zwischen „Plan“ und „Flow“
Was ist so besonders an Bildern des Freien Malens?
Was unterscheidet die Bilder des Freien Malens von anderen, vorher geplanten Bildmotiven?
Im Grunde genau das: es wurde NICHTS vorher geplant.
Daher besitzen die Bilder des Freien Malens eine sehr eigene Tiefgründigkeit. Man spürt die vielen Mal-Schichten, auch wenn man nicht mehr jede einzelne erkennt.
Das Bild wird anziehender, je mehr Malschichten es enthält. Weil es mehr „erlebt“ hat: Mehr Motive, die kamen und wieder gingen. Mehr Farben, die sich überlagern oder miteinander verschmelzen.
Kreislauf des „Flow“
Beim Freien Malen wird intuitiv begonnen. Impulse werden auf dem Papier gesetzt, z.B. mit fliesenden Farben, viel Wasser oder mit kleinen, ziellosen Farb-Kritzeleien. Dann wieder gibt es Freiraum: Farben fliessen durch Schwerkraft ineinander, ergeben zufällige Schattierungen. Dies weckt neue Impulse, innere Ideen, wie ich weitermalen könnte, welche Farben oder welche Zeichnungen aufs Papier „wollen“…
„Es ist ein stetiger Kreislauf aus inneren Impulsen,
die auf dem Blatt umgesetzt werden,
und innerem Wahrnehmen beim Betrachten des Bildes…
bis wieder neue Impulse kommen, die umgesetzt werden“
Keine Angst vor Blockaden!
Natürlich kann in diesem Kreislauf innere Unzufriedenheit auftauchen. Das passiert sogar häufig. Das innere Wissen: „Stop! So, wie es jetzt gerade aussieht, in der oberen Bildecke - das gefällt mir garnicht!“
Dann ist es wichtig, dies ernst zu nehmen, und - weiterzumachen! Entweder eine andere Bildstelle bemalen. Oder gleich zu stark deckender Farbe greifen, und energisch das Ungemochte übermalen! Trocknen lassen.
Und weiter gehts!
Go on with the „Flow“!
Denn nur, wenn Du im Flow bleibst, und weitermachst, wirst Du Stimmigeres für Dein Bild erreichen!
Wenn Du aufgibst, lange innehälst, und auf den fiesen, inneren Zensor hörst („na toll, das sieht ja richtig Sch…. aus! Das kriegst Du doch NIE besser hin. Du kannst halt nicht malen.“ usw), wirst Du innerlich erstarren! Und im schlimmsten Fall frustriert Dein Malen beenden :-(
Also, bitte gib Deinem Zensor keinen grossen Raum, dreh Dich um, und mach weiter!
Ich weiss, das ist nicht einfach. Umso wichtiger ist es, dass Du es trainierst! Immer wieder.
Sobald Du den Kritiker in Dir hörst, hör kurz hin, nutze ihn als Kurz-Impuls und dann: Male weiter! Indem Du übermalst, oder woanders malst - egal! Hauptsache, Du machst weiter! Und experimentierst.
Heute zeige ich Dir mein Bild „Let your light shine“.
Let your light shine
Heute und Morgen zeige ich Dir 3 Videos mit dem komlpetten Malprozess zu „Let your light shine“.
Darin siehst Du alle meine Kurz-Blockaden, und meine Tricks, wie ich meinen inneren Kritiker überliste, und Bildstellen verändere, bis er am Ende Ruhe gibt ;-) Und ich zufrieden mit meinem Bild bin.
Jede Blockade hat ihren Auftrag…
Es ist nicht nötig, dass wir sofort verstehen, was hinter dem Auftauchen des inneren Zensors steckt.
Es ist nur wichtig, dass wir ihm nicht zu lange zuhören. (Denn was er da brüllt, ist sicher nicht das, was uns weiterbringen wird…)
Es ist wichtig, dass wir im kreativen Tun bleiben.
„Weitermalen bringt Dir neue Erfahrungen, an denen Du wachsen wirst.“
Rückblickend stelle ich fest, dass all meine Kurz-Blockaden bei „Let your light shine“ wieder Rückfälle in meine „Pingel-Phase“ waren (so nenne ich die akribische, pingelige Seite in mir, die viel mit „vom-Kopf-gewollt“ und wenig mit „losgelöst & Flow“ zu tun hat).
Also könnte ich zu jeder dieser Kurz-Blockaden „Danke“ sagen!
“Danke, dass Du Dich gezeigt hast, und mir damit die Chance gabst, mich von meiner Pingel-Phase zu lösen! ;-) Und wieder in meinen kreativen Flow zu kommen!”
Aber sieh selbst. Ich wünsche Dir viel Spass beim Zuschauen. Und selber ausprobieren.
Jeder Schritt ist wichtig, um voran zu kommen. Auch die unbequemen.
Namasté.
Deine kITA.
Das Video „let your light shine“ zeigt meinen freien Mal-Prozess und kann Dir als Inspiration dienen.