Grummel Griesgram versus Rotzgöre
Wunderbare Herbst-Virenzeit!
Hast Du auch das Gefühl, dass die Zeit gerade mit Volldampf voran rast?!
Eben war noch Anfang Herbst, der sich anfühlte wie Spät-Sommer, und „plötzlich“ ist erster Advent, und wir schafften es noch gerade so, die 48 Adventssäckchen rechtzeitig für unsere 2 Lieblings-Kids zu befüllen!
(Uff! Wer hat sich nur diesen Stress ausgedacht?! Naja, die freudigen Kinderaugen entlohnen die selbstgemachte Mühe nun allmorgendlich ;-)
Im wolkenkuckucksparadies war es die letzten Wochen still geworden.
Dank „wunderbarer Herbst-Virenzeit“. Und dank Grummel Griesgram.
Seit 3 Wochen begrüssen wir diverse Husten- und Schnupfenviren aus Kindergarten und Schule bei uns zuhause. Im Austausch dagegen bleibt das eine oder andere Kind daheim. Um sich auszukurieren. Bevor es sich erneut ansteckt…
Die Nebenwirkung: Sämtliche Pläne und to Do´s mütterlicherseits (also meine!) liegen solange auf Eis.
Was mich Tag für Tag unzufriedener macht…so dass ich leider zurück ins alte Muster falle: Den ganzen Tag für meine Lieblingsmenschen rödeln, und eigene Bedürfnisse wie kreative Kraftspender gaaanz hinten anstellen. Oder kurz gesagt: auslassen.
Das ist anstrengend. Und traurig.
Es befördert meine Laune in stetiger Abwärtsspirale nach unten:
„Das Leben ist ungerecht! Dauernd stehen neue Aufgaben vor meiner Tür…die ich nicht bestellt hatte! Was für eine Sch…..!! Ich arme Wurst. Ich mag nicht mehr.“
Kennst Du vielleicht, solche Gedanken.
„Grummel Griesgram“ lässt grüssen! Ein wahrer Energie-Räuber, der uns schwächt.
Kunst in Winterstarre
Hören wir Grummel Griesgram lange zu, fehlt uns bald jeglicher Antrieb. Wir machen garnix mehr (für uns!), und sind traurig dabei. :-(
Direkt hinter diesem dicken, unbeweglichen Grummel Griesgram gibt es aber noch jemanden, den man häufig erstmal übersieht. Weil der Grummel ja so wuchtig ist.
Dahinter steht eine kleine, zähe Gestalt, die ziemlich viel Power hat (wenn man sie lässt). Ich nenne sie: die innere, bunte Rotzgöre!
Wenn man sich dieser inneren Rotzgöre einmal zuwendet, und ihr richtig gut zuhört, dann fährt die gleich ihre drahtigen Ellenbogen aus und brüllt
„Stooooooopp!
Jetzt ist aber Schluss mit der Rumheulerei!
Ich will auch mal was! Und zwar JETZT.“
Ganz laut!
Und dann krempelt sie ihre farbigen Rotzgören-Ärmel hoch, gibt dem Grummel einen Schubs - und packts einfach an! Jetzt. Sofort.
Schüttele die Winterstarre ab! Beginne. Jetzt.
Für mich heisst das heute:
Ich packe mir mein Junk Journal, Stifte, Kleber, Fotos & Collagekram, hocke mich damit auf den Boden ins Kinderzimmer, mitten in meine schnüpfelnde Zwergenschar, und lege los!
Ich klebe und pinsele ins Junk Journal, vergesse die Zeit im kreativen Tun - und stifte dazu noch meine Kinder an: Die kleben und malen jetzt längst neben mir, auf ihren eigenen Blättern.
Am Ende sind wir alle zufrieden: Ich habe eine bunte Doppelseite vollendet, und meine Kids überlegen schon, wo sie ihre neuen Mal-Kunstwerke hinhängen wollen…
Danke, bunte Rotzgöre!
Kreativ-Zeit im Kindertrubel.
Wenn das Leben wenig Auszeiten bietet, wandert die Auszeit eben mit Kind & Kegel ins Kinderzimmer.
Still ärgere ich mich ein wenig über mich selbst, dass ich tagelang nur Ohren für meinen Grummel Griesgram hatte und meine Farben unberührt liess.
Doch da das wenig bringt, nehme ich mir lieber einen Spekulatius, und schreibe Dir hier über die beiden Gestalten, die jeder von uns in sich trägt - auf die eine oder andere Weise.
Bunte Rotzgöre versus Grummel Griesgram!
Wichtig ist, genauer hinzuschauen, und nicht zu lange auf den grummeligen Zeitgenossen im Vordergrund zu starren.
Dahinter verbirgt sich das Bunte, Kraftvolle, das nur auf Deinen Startschuss wartet, um endlich nach vorn zu tanzen! Egal, mit welchen kreativen Medien, egal, ob anders als geplant!
Hauptsache, Du beginnst!
Gib Deiner inneren bunten Rotzgöre Raum.
Jetzt.
Ich wünsche Dir eine farbenfrohe Adventszeit.
Und nie versiegende Ideen, das Beste aus dem zu machen, was das Leben Dir heute bringt.
Namasté,
Deine kITA.